5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antivertiginosa,
ATC-Code: N07CA52
Dimenhydrinat, das Chlortheophyllinsalz von Diphenhydramin, wirkt als Antihistaminikum mit anticholinergen (antimuskarinischen) Eigenschaften und weist parasympatholytische und zentraldämpfende Wirkungen auf. Der Wirkstoff zeigt antiemetische und antivertiginöse Effekte durch eine Beeinflussung der Chemorezeptor-Triggerzone im Bereich des 4. Ventrikels. Dimenhydrinat wirkt daher vorwiegend auf das zentral-vestibuläre System.
Aufgrund seiner kalziumantagonistischen Eigenschaften wirkt Cinnarizin in erster Linie labyrinthdepressorisch, indem es den Einstrom von Kalziumionen in die vestibulären Sinneszellen inhibiert. Cinnarizin wirkt daher hauptsächlich auf das peripher-vestibuläre System.
Es ist bekannt, dass sowohl Cinnarizin als auch Dimenhydrinat bei der Behandlung von Schwindel wirksam sind. Das Kombinationspräparat hat sich bei den untersuchten Patienten als wirksamer erwiesen als die Einzelwirkstoffe.
Das Arzneimittel wurde im Hinblick auf die Reisekrankheit nicht untersucht.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption und Verteilung:
Nach oraler Gabe wird aus Dimenhydrinat schnell Diphenhydramin freigesetzt. Diphenhydramin und Cinnarizin werden schnell aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen (Cmax) von Cinnarizin und Diphenhydramin werden beim Menschen innerhalb von 2 – 4 Stunden erreicht. Die Plasmaeliminationshalbwertszeiten beider Substanzen liegen zwischen 4 – 5 Stunden; dies gilt sowohl für die Einzelsubstanzen wie auch für das Kombinationspräparat.
Biotransformation:
Cinnarizin und Diphenhydramin werden in der Leber weitgehend metabolisiert. Der Metabolismus von Cinnarizin umfasst Ring-Hydroxylierungsreaktionen, die teilweise durch CYP2D6 katalysiert werden und N-Dealkylierungsreaktionen mit geringer CYP-Enzymspezifität. Diphenhydramin wird hauptsächlich durch die sequenzielle N-Demethylierung des tertiären Amins metabolisiert. In-vitro-Studien in Lebermikrosomen des Menschen weisen auf die Beteiligung von verschiedenen CYP-Enzymen, einschließlich CYP2D6, hin.
Elimination:
Cinnarizin wird hauptsächlich mit den Faeces ausgeschieden (40 – 60 %), zu einem geringeren Teil auch mit dem Urin, vorwiegend in Form von Metaboliten als Glukuronid-Konjugate. Diphenhydramin wird hauptsächlich mit dem Urin ausgeschieden, überwiegend in Form von Metaboliten, mit der deaminierten Verbindung Diphenylmethoxy-Essigsäure als Hauptmetaboliten (40 – 60 %).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Toxizität nach wiederholter Gabe der Kombination aus Cinnarizin und Dimenhydrinat, zur Fertilität mit Cinnarizin oder Dimenhydrinat und zur embryonalen/fötalen Entwicklung mit Dimenhydrinat sowie zur Teratogenität mit Cinnarizin lassen die nichtklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. In einer Studie an Ratten reduzierte Cinnarizin die Wurfgröße, erhöhte die Zahl der resorbierten Föten und reduzierte das Geburtsgewicht der Jungtiere. Das genotoxische und karzinogene Potential der Cinnarizin/Dimenhydrinat-Kombination ist nicht vollständig geprüft worden.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Talkum, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Hypromellose, hochdisperses Siliciumdioxid.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Faltschachtel mit 20, 30, 50 und 100 Tabletten, Klinikpackungen mit 500 und 1 000 Tabletten, unverkäufliches Muster mit 20 Tabletten.
Die Tabletten sind in Blisterstreifen verpackt, 15, 20 bzw. 25 Tabletten pro Streifen. Die Streifen bestehen aus Hart-PVC-Folie (glasklar, 250 μm) mit PVDC-Beschichtung (40 g/m2) und Aluminium-Folie (hart, mit Heißsiegel-Lack, 20 μm).
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
HENNIG ARZNEIMITTEL GmbH & Co. KG
Liebigstraße 1 – 2
DE-65439 Flörsheim am Main
Telefon: (0 61 45) 5 08-0
Telefax: (0 61 45) 5 08-1 40
http://www.hennig-am.de
info@hennig-am.de
8. ZULASSUNGSNUMMER
6147944.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung:
11.04.2005
10. STAND DER INFORMATION
03 / 2023
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig