5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Volon A 40/A 40-5 ml, Kristallsuspension enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil Triamcinolonacetonid, ein synthetisches Glukokortikoid mit ausgeprägten antiallergischen, antiphlogistischen und membranstabilisierenden Eigenschaften sowie mehreren Stoffwechsel- und Kreislaufwirkungen.
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Kortikosteroide zur systemischen Anwendung, rein, Glukokortikoide
ATC-Code: H02AB08
Folgende Angriffspunkte im Organismus werden beschrieben:
– Stabilisierung von Zellmembranen durch direkte Wechselwirkung mit Membranbestandteilen
– Induktion der Synthese von Enzymproteinen
– Aktivierung von Schlüsselenzymen des Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsels
– Verminderung der Histaminausschüttung nach Antigen-Antikörper-Reaktion sowie Blockierung der Mediatoreffekte
Bei einer notwendigen Kortikoid-Langzeitmedikation muss die mögliche Beeinträchtigung des Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrinden (HT-HVL-NNR)-Systems berücksichtigt werden.
KUNKEL et al., 1983 zeigten, dass die Cortisoleigenrhythmik nach intramuskulärer Verabreichung von 40 mg Triamcinolonacetonid während der ersten 48 Stunden nach Injektion völlig aufgehoben ist. Die Erholung der endogenen Cortisolproduktion beginnt nach 7 Tagen und ist nach 14 Tagen abgeschlossen. Die ACTH-Stimulierbarkeit ist unter Triamcinolonacetonid-Behandlung in den ersten 10 Tagen nach Injektion deutlich supprimiert; nach 14 Tagen ist wieder eine normale Ansprechbarkeit vorhanden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach intramuskulärer Injektion von Volon A 40/A 40-5 ml, Kristallsuspension wird Triamcinolonacetonid über ca. 2 – 3 Wochen
kontinuierlich aus dem Depot abgegeben. Allgemein wird für synthetische Glukokortikoide über eine geringe Bindung an Plasmaalbumin berichtet.
Hauptmetaboliten von Triamcinolonacetonid sind 6β-Hydroxytriamcinolonacetonid und die C21-Carbonsäuren von Triamcinolonacetonid und 6β-Hydroxytriamcinolonacetonid. Eine Hydrolyse zu Triamcinolon spielt kaum eine Rolle.
Die Ausscheidung der Metaboliten erfolgt zum größten Teil über die Fäzes.
Nach der intramuskulären Injektion von 40 mg Triamcinolonacetonid erreicht die Plasmakonzentration von Triamcinolonacetonid nach 4 Stunden maximale Blutspiegelkonzentrationen bis zu 1000 ng/100 ml Serum. Die Werte sinken innerhalb von 24 Stunden auf 400 ng/100 ml und steigen bis zum nächsten Morgen erneut auf durchschnittlich 600 ng/100 ml Serum an, die über 24 Stunden erhalten bleiben. Nach ca. 24 Tagen liegen die Werte bei der Bestimmungsgrenze.
Die Plasmaeliminations-Halbwertszeit von Triamcinolonacetonid nach intravenöser Gabe beträgt ca. 1,5 Stunden. Sie ist verlängert bei schweren Leberfunktionsstörungen.
Volon A 40/A 40-5 ml ist eine Kristallsuspension. Die mittlere Partikelgröße von Triamcinolonacetonid in Volon A 40/ A 40-5 ml liegt bei etwa 10 μm; mehr als 90 % der Partikel sind kleiner als 20 μm.
Die mittlere Verweildauer im Gelenk für Triamcinolonacetonid, dem Wirkstoff in Volon A 40/A 40-5 ml, beträgt 3 Tage.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Im Rahmen der Untersuchungen zur akuten Toxizität von Triamcinolonacetonid wurde bei Hunden und Mäusen die LD50 nach i. v., bei Ratten nach i. v. und i. p. Verabreichung des wasserlöslichen Derivats Triamcinolonacetonid-21-dihydrogenphosphat, Dikalium (Volon A solubile) bestimmt. Berechnet als Triamcinolonacetonid lag sie nach i. v. Gabe zwischen 180 mg/kg und 316 mg/kg nach i. p. Gabe bei 688 mg/kg Körpergewicht. Das bei den verschiedenen Tierarten weitgehend ähnliche Vergiftungsbild war gekennzeichnet durch Sedierung, Ataxie, tonisch-klonische Krämpfe, Dyspnoe, Exophthalmus und eine dosisabhängige Gewichtsabnahme.
Chronische Toxizität
Die Toxizität nach wiederholter Verabreichung von Triamcinolonacetonid wurde über einen Zeitraum von 3 – 26 Wochen bei Ratten nach i. v., bei Hunden nach oraler und i. v., bei Affen nach oraler und i.m. Gabe in Dosierungen von 0,15 – 9,0 mg/kg Körpergewicht (2 x/Woche – 1 x/Tag) untersucht. Zur i. v. Gabe wurde das wasserlösliche Derivat Triamcinolonacetonid-21-dihydrogenphosphat, Dikalium verwendet.
In Abhängigkeit von Dosis, Behandlungsdauer und Verabreichungsart wurden neben einigen Todesfällen Blutbildveränderungen, Beeinträchtigung des Elektrolythaushaltes, Infektionen und Leberveränderungen registriert.
In direktem Zusammenhang mit der Glukokortikoidwirkung steht die beobachtete Verkleinerung der Nebennierenrinde und des lymphatischen Gewebes. Bei Ratten und Hunden wurde außer den o. g. Erscheinungen eine Beeinflussung der Blutgerinnungsfaktoren sowie eine Reduzierung des Glykogengehalts von Leber, Herz- und Skelettmuskel beobachtet.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial
Studien zur Mutagenität von Triamcinolonacetonid sind nicht durchgeführt worden. In einer Langzeitstudie wurde das kanzerogene Potenzial von Triamcinolonacetonid bei männlichen und weiblichen Ratten sowie bei männlichen und weiblichen Mäusen untersucht, wobei die Studie keine Anzeichen einer therapiebedingten Kanzerogenität ergab.
Reproduktionstoxikologie
Die embryotoxischen Eigenschaften von Triamcinolonacetonid sind an zwei Nagerspezies (Ratte, Maus), am Kaninchen und an drei nicht-menschlichen Primatenspezies (Rhesus, Pavian, Kapuziner) untersucht worden. Bei den Nagern und beim Kaninchen traten Gaumenspalten und intrauterine Wachstumsstörungen auf, wobei teratogene Effekte, z. B. bei der Ratte durch Dosen im humantherapeutischen Bereich ausgelöst wurden. Bei den Affenspezies wurde eine Störung der Knorpelbildung des Chondrocraniums beobachtet, die zu Schädelanomalien (Enzephalozele) und Gesichtsdysmorphien führte. Zudem traten Fehlbildungen des Thymus und intrauterine Wachstumsstörungen auf. Über die Sicherheit einer Anwendung beim Menschen liegen keine Erfahrungen vor.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Benzylalkohol
Carmellose-Natrium
Polysorbat 80
Natriumchlorid
Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, sollte dieses Arzneimittel nicht mit anderen Zubereitungen gemischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Volon A 40-5 ml, Kristallsuspension
Die Dauer der Haltbarkeit nach Anbruch beträgt 4 Wochen.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht einfrieren. Die Ampulle, Durchstechflasche bzw. Fertigspritze im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Wenn die Kristallsuspension Agglomerate aufweist, darf sie nicht verwendet werden.
Volon A 40-5 ml, Kristallsuspension
Nach Anbruch bei 2 °C – 8 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Volon A 40, Kristallsuspension:
1 × 1 ml Ampulle
5 × 1 ml Ampullen
50 × 1 ml Ampullen
Anstaltspackung mit 30 × 1 ml Ampullen und 50 × 1 ml Ampullen
1 × 1 ml Fertigspritze
2 × 1 ml Fertigspritze
Volon A 40-5 ml, Kristallsuspension:
1 × 5 ml Durchstechflasche
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Dermapharm AG
Lil-Dagover-Ring 7
82031 Grünwald
Tel.: 089 / 641 86-0
Fax: 089 / 641 86-130
E-Mail: service@dermapharm.de
8. ZULASSUNGSNUMMERN
Volon A 40: 13067.01.00
Volon A 40-5 ml: 13067.03.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGEN
Volon A 40:
08.11.1989 / 11.10.2010
Volon A 40-5 ml:
31.08.1990 / 11.10.2010
10. STAND DER INFORMATION
März 2022
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig