5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Hypnotika und Sedativa, Benzodiazepin-ähnliche Stoffe
ATC-Code: N05CF02
Zolpidemtartrat, ein Imidazopyridin, bindet selektiv an den Omega-1-Rezeptorsubtyp (auch bekannt als Benzodiazepin-1-Subtyp), der die Alpha-Einheit des GABA-A-Rezeptorkomplexes darstellt. Während Benzodiazepine nicht-selektiv an alle drei Omega-Rezeptorsubtypen binden, bindet Zolpidemtartrat bevorzugt an den Omega-1-Subtyp. Die klinische Relevanz ist nicht bekannt. Über die Bindung an den Rezeptor moduliert Zolpidemtartrat den Chloridanionenkanal und führt dadurch zur spezifischen sedierenden Wirkung. Diese Wirkungen werden durch den Benzodiazepin-Antagonisten Flumazenil aufgehoben.
Bei Tieren: Die selektive Bindung von Zolpidem an Omega-1-Rezeptoren könnte das weitgehende Fehlen von myorelaxierenden und antikonvulsiven Wirkungen bei Tieren bei Gabe hypnotischer Dosen erklären; diese Wirkungen werden normalerweise durch Benzodiazepine hervorgerufen, die nicht selektiv an Omega-1-Rezeptoren binden.
Beim Menschen: Die Aufrechterhaltung des Tiefschlafs (Stadien 3 und 4 – Slow-Wave-Schlaf) kann durch die selektive Omega-1-Bindung von Zolpidemtartrat erklärt werden. Sämtliche nachgewiesenen Wirkungen von Zolpidemtartrat werden durch den Benzodiazepin-Antagonisten Flumazenil aufgehoben.
Frühere Einzeldosisstudien ergaben keine atemdepressiven Wirkungen bei gesunden Probanden oder bei leichter oder mittelschwerer COPD. Zolpidemtartrat wirkt schnell und sollte daher unmittelbar vor dem Schlafengehen oder im Bett eingenommen werden.
In randomisierten Studien konnte nur für 10 mg Zolpidem ein aussagekräftiger Wirksamkeitsnachweis erbracht werden.
In einer randomisierten doppelblinden Studie an 462 nicht-älteren gesunden Probanden mit vorübergehender Schlaflosigkeit verminderten 10 mg Zolpidem die durchschnittliche Zeit bis zum Einschlafen um 10 Minuten im Vergleich zu Placebo, während 5 mg Zolpidem diese um 3 Minuten verminderten.
In einer randomisierten doppelblinden Studie an 114 nicht-älteren Patienten mit chronischer Schlaflosigkeit verminderten 10 mg Zolpidem die durchschnittliche Zeit bis zum Einschlafen um 30 Minuten im Vergleich zu Placebo, während 5 mg Zolpidem diese um 15 Minuten verminderten. Bei manchen Patienten könnte eine niedrigere Dosis von 5 mg ausreichend sein.
Kinder und Jugendliche
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren konnte die Sicherheit und Wirksamkeit von Zolpidem nicht ausreichend belegt werden. In einer randomisierten placebokontrollierten Studie an 201 Patienten im Alter von 6 – 17 Jahren mit Schlafstörungen in Verbindung mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) konnte die Wirksamkeit von Zolpidem bei 0,25 mg/kg/Tag (mit maximal 10 mg/Tag) im Vergleich zu Placebo nicht nachgewiesen werden. Psychiatrische Störungen und Störungen des Nervensystems wurden unter der Behandlung mit Zolpidem im Vergleich zu Placebo als häufigste therapiebedingte Nebenwirkun-003180-O854 – Zolpidem STADA 5 mg/- 10 mg
gen beobachtet. Dazu gehörten Schwindel (23,5% gegenüber 1,5%), Kopfschmerzen (12,5% gegenüber 9,2%) und Halluzinationen (7,4% gegenüber 0%) (siehe Abschnitt 4.2).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Zolpidemtartrat wird schnell resorbiert und die hypnotische Wirkung setzt rasch ein. Die Bioverfügbarkeit nach oraler Verabreichung beträgt 70%. Zolpidem zeigt im therapeutischen Dosisbereich eine lineare Kinetik. Die Spitzenplasmakonzentration wird zwischen 0,5 und 3 Stunden erreicht.
Verteilung
Das Verteilungsvolumen bei Erwachsenen beträgt 0,54 l/kg ± 0,02 l/kg und ist bei deutlich älteren Personen auf 0,34 l/kg ± 0,05 l/kg verringert. Die Plasmaproteinbindung beträgt 92,5% ± 0,1%. Der First-pass-Metabolismus in der Leber beträgt ca. 35%. Bei wiederholter Gabe zeigte sich keine Veränderung der Proteinbindung, was darauf hindeutet, dass die Metaboliten Zolpidem nicht aus der Proteinbindung verdrängen.
Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit ist kurz und beträgt im Mittel 2,4 Stunden (0,7 – 3,5 Stunden) bei einer Wirkdauer von bis zu 6 Stunden. Alle Metaboliten sind pharmakologisch inaktiv und werden mit dem Harn (56%) und mit den Faeces (37%) ausgeschieden. Studien zeigen, dass Zolpidem nicht dialysierbar ist.
Spezielle Patientengruppen
Bei älteren Patienten und Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sind die Plasmakonzentrationen erhöht. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz (einschließlich dialysepflichtiger Patienten) ist eine moderate Reduktion der Clearance beobachtet worden. Andere pharmakokinetische Parameter werden nicht beeinflusst.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Es liegen keine therapeutisch relevanten Daten vor.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), Mikrokristalline Cellulose (E 460a), Hypromellose (E 464), Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) (E 470b).
Filmüberzug
Hypromellose (E 464), Macrogol 400, Titandioxid (E 171).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PE/PVDC/Al-Blisterpackung.
Originalpackung mit 10 und 20 Filmtabletten
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
STADAPHARM GmbH
Stadastraße 2 – 18
61118 Bad Vilbel
Telefon: 06101 603-0
Telefax: 06101 603-3888
Internet: www.stadapharm.de
8. Zulassungsnummern
51954.00.00
51954.01.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung:
13. November 2001
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung:
17. November 2006
10. Stand der Information
Juli 2022
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig