2. Qualitative und Quantitative Zusammensetzung
100g Lösung enthalten:
Propan-2-ol 45,0 g
Propan-1-ol 30,0 g
Mecetroniumetilsulfat 0,2 g
Sonstige Bestandteile siehe 6.1.
3. Darreichungsform
Lösung zur Anwendung auf der Haut
4. Klinische Angaben
4.1. Anwendungsgebiete
Zur hygienischen und chirurgischen Händedesinfektion.
Zur Hautdesinfektion vor Injektionen und Punktionen.
Wirkspektrum:
Bakterizid, levurozid, mykobakterizid, begrenzt viruzid, begrenzt viruzid PLUS (zusätzlich Adeno-, Noro- und Rotaviren) (siehe Abschnitt 5.1).
4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Sterillium wird unverdünnt angewendet.
Zur hygienischen Händedesinfektion mindestens 3ml Sterillium innerhalb von 30 Sekunden in die trockenen Hände einreiben ohne abzuspülen.
Zur chirurgischen Händedesinfektion die trockenen Hände und Unterarme vollständig mit Sterillium benetzen und anschließend über mindestens 1,5 Minuten mit so vielen Portionen wie nötig einreiben und feucht halten ohne abzuspülen.
Hautdesinfektion: vor Injektionen und Punktionen Sterillium 15 Sekunden lang auf der trockenen Haut verreiben. Vor Punktionen von Gelenken, Körperhöhlen und Hohlorganen sowie chirurgischen Eingriffen die Haut 1 Minute lang feucht halten. Talgdrüsenreiche Haut muss für mindestens 10 Minuten feucht gehalten werden.
Zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Studien vor.
4.3. Gegenanzeigen
Für die Desinfektion von Schleimhäuten nicht geeignet. Nicht in unmittelbarer Nähe der Augen oder offener Wunden anwenden.
Überempfindlichkeit (Allergie) gegen einen der Wirkstoffe oder der sonstigen Bestandteile.
4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Händedesinfektion dient der gezielten Vermeidung einer Infektionsübertragung z.B. in der Krankenpflege.
Sterillium soll nicht bei Früh- und Neugeborenen angewendet werden. Die Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern soll erst nach ärztlicher Rücksprache erfolgen. Ein Kontakt der Lösung mit den Augen muss vermieden werden. Wenn die Augen mit der Lösung in Berührung gekommen sind, so sind sie mehrere Minuten bei geöffnetem Lidspalt mit fließendem Wasser zu spülen.
Ein Umfüllen von einem Behältnis in ein anderes soll vermieden werden um eine Kontamination der Lösung zu vermeiden. Wenn Umfüllen unvermeidbar ist, darf es nur unter aseptischen Bedingungen (z.B. Benutzung von sterilen Behältnissen unter Laminar Air Flow) erfolgen.
Erst nach Auftrocknung elektrische Geräte benutzen. Nicht in Kontakt mit offenen Flammen bringen. Auch nicht in der Nähe von Zündquellen verwenden. Flammpunkt 23 °C, entzündlich. Bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Präparates ist mit Brand- und Explosionsgefahren nicht zu rechnen. Nach Verschütten des Desinfektionsmittels sind folgende Maßnahmen zu treffen: sofortiges Aufnehmen der Flüssigkeit, Verdünnen mit viel Wasser, Lüften des Raumes sowie das Beseitigen von Zündquellen. Nicht rauchen. Im Brandfall mit Wasser, Löschpulver, Schaum oder CO2 löschen.
Dieses Arzneimittel enthält einen Duftstoff mit Benzylalkohol, Citral, Citronellol, Coumarin, Eugenol, Farnesol, Geraniol, Hydroxycitronellal, Limonene und Linalool. Duftstoffe können allergische Reaktionen hervorrufen. Benzylalkohol kann leichte Reizungen hervorrufen.
4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt.
4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Sterillium kann während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8. Nebenwirkungen
Sehr häufig (≥ 10%)
Häufig (≥ 1%, < 10%)
Gelegentlich (≥ 0,1%, < 1%)
Selten (≥ 0,01%, < 0,1%)
Sehr selten (< 0,01%)
Gelegentlich kann eine leichte Trockenheit oder Reizung der Haut auftreten. In solchen Fällen wird empfohlen, die allgemeine Hautpflege zu intensivieren. Allergische Reaktionen sind selten.
Dieses Arzneimittel enthält einen Duftstoff mit Benzylalkohol, Citral, Citronellol, Coumarin, Eugenol, Farnesol, Geraniol, Hydroxycitronellal, Limonene und Linalool. Duftstoffe können allergische Reaktionen hervorrufen. Benzylalkohol kann leichte Reizungen hervorrufen.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 D-53175 Bonn Website: http://www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9. Überdosierung
Bei versehentlichem Verschlucken sind die Symptome ähnlich der einer Ethanol-Vergiftung. Gefahr der Atemlähmung. Ab 3 - 4 ‰: Sekundäre Giftentfernung durch Hämodialyse.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiseptika und Desinfektionsmittel
ATC-Code: D08A X 53
Sterillium ist nur für die äußere Anwendung bestimmt und hat keine pharmakologischen Eigenschaften am Menschen.
Wirkmechanismus:
Bei Mikroorganismen verändert Sterillium die Permeabilität der Zytoplasmamembran, wirkt durch Eiweißkoagulation und inaktiviert Enzyme.
Mit in vitro und in vivo Studien wurde nachgewiesen, dass Sterillium gegen eine Reihe allgemeiner Bakterien und pilzartiger Keime wirkt. Sterillium reduziert während der hygienischen Händedesinfektion die transiente Hautflora innerhalb von 30 Sekunden zu über 99,99 % und wirkt darüber hinaus bei der chirurgischen Hände-Desinfektion auch gegen die residente Hautflora innerhalb von 1,5 Minuten.
Informationen zur Anwendung von Sterillium (konz.) gemäß belegter Wirksamkeit:
| | |
| Nachgewiesene Wirksamkeit | Praktische Anwendung/Einwirkzeit (mind.) |
Hygienische Händedesinfektion (EN 1500) | | 30 Sekunden |
Chirurgische Händedesinfektion (EN 12791) | | 1,5 Minuten |
Hautdesinfektion an talgdrüsenarmer Haut (gemäß DGHM Methode, 1991.) | | |
Vor Punktionen und Injektionen | | 15 Sekunden |
Vor Punktionen von Gelenken, Körperhöhlen, Hohlorganen sowie chirurgischen Eingriffen | | 1 Minute |
Hautdesinfektion an talgdrüsenreicher Haut (gemäß DVV/RKI LL, VAH Methoden, DGHM Methode, 1991) | | |
Vor Punktionen und Injektionen | | 10 Minuten |
Vor Punktionen von Gelenken, Körperhöhlen, Hohlorganen sowie chirurgischen Eingriffen | | 10 Minuten
|
Bakterizid (EN 13727) | 15 Sekunden | |
Levurozid (EN 13624) | 15 Sekunden | |
Mykobakterizid (EN 14348) | 30 Sekunden | |
| | |
Begrenzt viruzid (DVV/RKI Leitlinie, 2005; EN 14476) | 15 Sekunden | |
Begrenzt viruzid PLUS (EN 14476) | 1 Minute | |
5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften
Die perkutane Resorption der Inhaltsstoffe von Sterillium wurde nicht untersucht. Neueste Studien zur perkutanen Aufnahme von Mecetroniumetilsulfat an der Ratte ergeben lediglich eine geringe Substanz-Aufnahmemenge.
5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit
Die akute (orale, dermale) und subakute (dermale) Toxizität von Sterillium ist gering.
Akute Toxizität:
LD50 (Maus) oral, nach 14 Tagen 13 ml/kg KG
LD50 (Ratte) oral, nach 24 Stunden 18,7 ml/kg KG
LD50 (Ratte), nach 14 Tagen 15,6 ml/kg KG
LD50 (Kaninchen), dermal > 10,0 ml/kg KG
Subakute dermale Prüfung (Kaninchen):
Kein signifikanter Anstieg von Alkoholen und Aceton im Blut; Histologie der Leber und Nieren ohne präparatabhängige Veränderungen.
Teratogene Wirkung niederer Alkohole am Menschen oder Tier ist in der Literatur unbekannt. Mecetroniumetilsulfat ist im DNA-Repair-Test negativ.
Reproduktionstoxizität wurde nicht geprüft, da Sterillium nach topischer Applikation nur in sehr geringen Mengen resorbiert wird. Der Alkohol verdunstet während der Anwendungszeit. Keine allergisierende Wirkung im Tierversuch nach Magnusson/Kligman.
Sterillium wirkt auf Schleimhäute reizend.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1. Sonstige Bestandteile
100 g Lösung enthalten:
Wirkstoffe: Propan-2-ol 45,0 g, Propan-1-ol 30,0 g, Mecetroniumetilsulfat 0,2 g; Sonstige Bestandteile: Glycerol 85%, Tetradecan-1-ol, Patentblau V 85%, Gereinigtes Wasser, Benzylalkohol, Citral, Citronellol, Coumarin, Eugenol, Farnesol, Geraniol, Hydroxycitronellal, Limonene und Linalool .
6.2. Inkompatibilitäten
Sterillium greift Plexiglas und ähnliche Materialien an.
6.3. Dauer der Haltbarkeit
Fertigarzneimittel im unversehrten Behältnis: 5 Jahre
Nach Anbruch des Behältnisses: 1 Jahr
6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Behältnis fest verschlossen halten. Nicht in der Nähe von Heizungen lagern oder intensiver Sonneneinstrahlung aussetzen.
Wassergefährdungsklasse 1. schwach wassergefährdend.
6.5. Art und Inhalt des Behältnisses
Sterillium ist in Flaschen zu 50 ml, 100 ml, 500 ml, 1000 ml und in Kanistern zu 5 l erhältlich. Alle Behältnisse bestehen aus HDPE.
Es kann sein, dass nicht alle Packungsgrößen vertrieben werden.
6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Siehe Punkt 4.4: Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung.
Entsorgung: Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den lokalen Anforderungen zu entsorgen.
7. Inhaber der Zulassung
BODE Chemie GmbH
Melanchthonstraße 27
22525 Hamburg
Telefon (040) 54006-0
Fax (040) 54006-200
info@bode-chemie.de
8. Zulassungsnummer
603.00.01
9. Datum der Erteilung der Zulassung
20.01.1984
10. Stand der Information
März 2021
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiseptika und Desinfektionsmittel
ATC-Code: D08A X 53
Sterillium ist nur für die äußere Anwendung bestimmt und hat keine pharmakologischen Eigenschaften am Menschen.
Wirkmechanismus:
Bei Mikroorganismen verändert Sterillium die Permeabilität der Zytoplasmamembran, wirkt durch Eiweißkoagulation und inaktiviert Enzyme.
Mit in vitro und in vivo Studien wurde nachgewiesen, dass Sterillium gegen eine Reihe allgemeiner Bakterien und pilzartiger Keime wirkt. Sterillium reduziert während der hygienischen Händedesinfektion die transiente Hautflora innerhalb von 30 Sekunden zu über 99,99 % und wirkt darüber hinaus bei der chirurgischen Hände-Desinfektion auch gegen die residente Hautflora innerhalb von 1,5 Minuten.
Informationen zur Anwendung von Sterillium (konz.) gemäß belegter Wirksamkeit:
| | |
| Nachgewiesene Wirksamkeit | Praktische Anwendung/Einwirkzeit (mind.) |
Hygienische Händedesinfektion (EN 1500) | | 30 Sekunden |
Chirurgische Händedesinfektion (EN 12791) | | 1,5 Minuten |
Hautdesinfektion an talgdrüsenarmer Haut (gemäß DGHM Methode, 1991.) | | |
Vor Punktionen und Injektionen | | 15 Sekunden |
Vor Punktionen von Gelenken, Körperhöhlen, Hohlorganen sowie chirurgischen Eingriffen | | 1 Minute |
Hautdesinfektion an talgdrüsenreicher Haut (gemäß DVV/RKI LL, VAH Methoden, DGHM Methode, 1991) | | |
Vor Punktionen und Injektionen | | 10 Minuten |
Vor Punktionen von Gelenken, Körperhöhlen, Hohlorganen sowie chirurgischen Eingriffen | | 10 Minuten
|
Bakterizid (EN 13727) | 15 Sekunden | |
Levurozid (EN 13624) | 15 Sekunden | |
Mykobakterizid (EN 14348) | 30 Sekunden | |
| | |
Begrenzt viruzid (DVV/RKI Leitlinie, 2005; EN 14476) | 15 Sekunden | |
Begrenzt viruzid PLUS (EN 14476) | 1 Minute | |
5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften
Die perkutane Resorption der Inhaltsstoffe von Sterillium wurde nicht untersucht. Neueste Studien zur perkutanen Aufnahme von Mecetroniumetilsulfat an der Ratte ergeben lediglich eine geringe Substanz-Aufnahmemenge.
5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit
Die akute (orale, dermale) und subakute (dermale) Toxizität von Sterillium ist gering.
Akute Toxizität:
LD50 (Maus) oral, nach 14 Tagen 13 ml/kg KG
LD50 (Ratte) oral, nach 24 Stunden 18,7 ml/kg KG
LD50 (Ratte), nach 14 Tagen 15,6 ml/kg KG
LD50 (Kaninchen), dermal > 10,0 ml/kg KG
Subakute dermale Prüfung (Kaninchen):
Kein signifikanter Anstieg von Alkoholen und Aceton im Blut; Histologie der Leber und Nieren ohne präparatabhängige Veränderungen.
Teratogene Wirkung niederer Alkohole am Menschen oder Tier ist in der Literatur unbekannt. Mecetroniumetilsulfat ist im DNA-Repair-Test negativ.
Reproduktionstoxizität wurde nicht geprüft, da Sterillium nach topischer Applikation nur in sehr geringen Mengen resorbiert wird. Der Alkohol verdunstet während der Anwendungszeit. Keine allergisierende Wirkung im Tierversuch nach Magnusson/Kligman.
Sterillium wirkt auf Schleimhäute reizend.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1. Sonstige Bestandteile
100 g Lösung enthalten:
Wirkstoffe: Propan-2-ol 45,0 g, Propan-1-ol 30,0 g, Mecetroniumetilsulfat 0,2 g; Sonstige Bestandteile: Glycerol 85%, Tetradecan-1-ol, Patentblau V 85%, Gereinigtes Wasser, Benzylalkohol, Citral, Citronellol, Coumarin, Eugenol, Farnesol, Geraniol, Hydroxycitronellal, Limonene und Linalool .
6.2. Inkompatibilitäten
Sterillium greift Plexiglas und ähnliche Materialien an.
6.3. Dauer der Haltbarkeit
Fertigarzneimittel im unversehrten Behältnis: 5 Jahre
Nach Anbruch des Behältnisses: 1 Jahr
6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Behältnis fest verschlossen halten. Nicht in der Nähe von Heizungen lagern oder intensiver Sonneneinstrahlung aussetzen.
Wassergefährdungsklasse 1. schwach wassergefährdend.
6.5. Art und Inhalt des Behältnisses
Sterillium ist in Flaschen zu 50 ml, 100 ml, 500 ml, 1000 ml und in Kanistern zu 5 l erhältlich. Alle Behältnisse bestehen aus HDPE.
Es kann sein, dass nicht alle Packungsgrößen vertrieben werden.
6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Siehe Punkt 4.4: Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung.
Entsorgung: Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den lokalen Anforderungen zu entsorgen.
7. Inhaber der Zulassung
BODE Chemie GmbH
Melanchthonstraße 27
22525 Hamburg
Telefon (040) 54006-0
Fax (040) 54006-200
info@bode-chemie.de
8. Zulassungsnummer
603.00.01
9. Datum der Erteilung der Zulassung
20.01.1984
10. Stand der Information
März 2021